Aufbau Kohlenmeiler 2012 (Teil 2)

Gespeichert von Julia Spill am 10. August 2012 - 0:00
Der zweite Tag des Meiler-Aufbaus begann mit strahlendem Sonnenschein. Unser Köhler Matthias war mit seinen 3 Jungs schon früh morgens auf dem Meiler-Platz angekommen und hat gleich mit der Arbeit begonnen.
Einige von uns hatten sich frei genommen und waren zur Unterstützung auf den Berg gekommen. Wir durften Matthias zwar zur Hand gehen, aber der Chef hatte auf alles ein Auge und hat dafür gesorgt, dass jedes Stück Holz sogrfältig in den Meiler eingefügt wurde.
Natürlich gabs auch eine Erklärung, warum der Aufbau des Meilers so wichtig ist. Beim Verkohlen verliert das Holz sehr viel Wasser und es wird kleiner, dadurch wird der Meiler an den Stellen, wo die Verkohlung bereits abgeschlossen ist, ein wenig zusammen sinken. Er muss aber trotzdem stabil bleiben, daher müssen alle Hölzer so aufgesetzt werden, dass sie sich an den Schacht in der Mitte "anlehnen". Matthias hat uns später verrraten, dass er jedes Stück Holz mindestens einmal in der Hand hatte, was für eine Leistung!
Als das Holz aufgeschichtet war, ging es an die erste Schicht der Abdeckung. Dazu wurde das Laub, das wir im letzten Herbst bei einem sehr schönen und unterhaltsamen Arbeitseinsatz gesammelt haben, auf dem Meiler verteilt und naß gemacht. An einem so tollen Sommertag war das natürlich genau das richtige für die Köhler-Kinder Niclas, Tim und Philipp. Matthias hat auch wieder alles überwacht und das Laub gleichmässig auf dem Holz verteilt. Die erste Schicht der Abdeckung gleicht die Unebenheiten aus, die durch das aufgeschichtete Holz entstehen. Außerdem ist es die Grundlage, für die luftdichte Abdeckung des Meilers. Es verhindert, dass die Erde, die als zweite Schicht darüber kommt, durch das Holz durchrieselt.

Mit schwerem Gerät wurde das Laub auf den Meiler gebaggert und sorgfältig verteilt. So ging die Arbeit recht flott von der Hand und es gab auch Zeit für einige Späße mit den Kindern.

Das war natürlich ein riesen Spaß für die 3 Jungs, gleichzeitig waren sie abgelenkt und konnten ihrem Vater nicht mehr zwischen den Füßen rumspringen ;)
Um den Meiler von oben anbrennen zu können, wurde eine Leiter gezimmert und mit purer Manneskraft auf Stabilität geprüft, das war wirklich beeindruckend!

Auch wenn eine der Stufen nicht ganz exakt gerade ist, finden wir es doch immer wieder toll, was unsere Vereinsmitglieder so alles zusammenzimmern können. Was ich aber noch beeindruckender finde, ist wie viel Kraft unser erster Vorsitzender hat! Die Leiter hat den Test bestanden und soll in den nächsten Tagen den Aufstieg auf den Kohlenmeiler ermöglichen.

Zusätzlich wurden noch stabile Pfosten zur Befestigung des Windschutzes und der Beleuchtung gebaut. Den Windschutz braucht man, um einseitigen Wind vom Meiler abzuhalten. Das hätte bei einem Meiler den gleichen Effekt, wie bei einem Grillfeuer, dort wo man reinpustet, wird die Glut stärker und der Meiler würde ungleichmäßig abbrennen. Damit sowas nicht passiert, wurden Planen aufgehängt, die bei zuviel Wind rund um den Meiler aufgespannt werden können.

Da so ein Meiler rund um die Uhr glüht und keine nächtlichen Ruhepausen kennt, muss unser Köhler auch nachts regelmäßig prüfen, ob irgendwo Löcher im Meiler sind und ob sonst alles in Ordnung ist. Um einen besseren Überblick zu haben, wurde Scheinwerfer aufgehängt, das zerstört zwar ein bißchen die Lagerfeuer-Atmosphäre, aber Sicherheit geht vor. Einige von uns werden Matthias auch bei der mächtlichen Arbeit unterstützen und wollen die ein oder andere Nacht am Meiler verbringen. So eine Nacht im Zelt zu verbringen gehört für einige einfach mit zum meilern dazu.

Auf den letzten Bilder des zweiten Aufbau-Tags seht ihr die beiden Meiler, der große Meiler ist noch nicht mit Erde abgedeckt, hat aber mittlerweile eine komplette Laubabdeckung erhalten. Der kleine Bruder (rechtes Bild im Hintergrund) hat schon seine komplette Erdabdeckung samt Stützhölzer erhalten. Diese Stützen verhindern, dass die gesamte Erde abrutschen kann. Denn wenn die Erde weg ist und Sauerstoff an die glühenden Hölzer kommt, haben wir ein riesen Lagerfeuer, aber keine Kohle mehr, das wär doch echt schade.
Nach dem arbeitsreichen Tag gab es noch etwas zu feiern, unser Köhler Matthias hatte Geburtstag, auf diesem Weg noch einmal Alles Gute von unserem gesamten Verein an Matthias!

Für uns alle wird es die letzte ruhige Nacht, in der wir nicht an den Meiler denken werden und uns fragen müssen, wie er am nächsten Morgen aussehen wird. Bis zum Samstag erhält der Meiler nur noch eine Erdschicht als Abdeckung, dann wird er angebrannt und das wird hoffentlich zu hervorragender Holzkohle. Wir freuen uns schon alle auf die nächsten Tage und hoffen, dass wir zahlreiche Besucher am Meiler begrüßen können.

 

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